Workshop Chancen gleich! – Kinder mit Fluchterfahrung in der KiTa

Workshop: Chancen gleich! – Kinder mit Fluchterfahrung in der Kita

Referentin Sybille Fischer

Den Einstieg ins Thema bildete zum einen ein Spiel, zum anderen eine Geschichte, in der eine Monopoly Spielfigur in einem Schachspiel eingesetzt wurde. Diese erlebte dort ganz andere Regeln und Abläufe, als sie bisher aus ihrem Spiel kannte. Die Figur war verwirrt und fragte sich nach dem Sinn und Zweck dieser Regeln und Abläufe. Menschen mit Fluchterfahrungen erleben nach ihrer Ankunft in Deutschland andere Lebensweisen und Abläufe, als sie bisher kannten. Sie müssen diese erst einmal verstehen lernen und sich darin einfinden.

Des Weiteren wurde an Beispielen herausgearbeitet, dass Abläufe und Verhalten in bestimmten Situationen, wie sie in  Deutschland Normalität sind, in anderen Kulturen völlig anders sind.

Zunächst ging es nur um das Thema Begrüßung in verschiedenen Kulturen. In Deutschland schütteln Menschen sich zur Begrüßung die Hände, in Frankreich geben sie sich Küsschen auf die Wange. Dann ging es um die unterschiedlichen Distanzvorstellungen. In Deutschland halten die Menschen  meist zwei Schritte Abstand voneinander, in anderen Kulturen stehen sie  häufig viel näher beieinander.

Oft kommt es durch kulturelle Unterschiede zu Missverständnissen. Die Verhaltensweisen, die eine Person als Normalität kennengelernt hat, werden von einem Menschen aus einem anderen Kulturkreis möglicherweise anders verstanden. Zum Beispiel weicht die deutsche Erzieherin immer weiter zurück, weil diese den Abstand von zwei Schritten zu ihrem Gegenüber gewohnt ist, während die syrische Mutter immer wieder nachrückt, da es in ihrer Kultur üblich ist, nur einen  Schritt weit auseinander zustehen. Die Erzieherin fühlt sich vielleicht von der Mutter bedrängt, während die Mutter eventuell  beleidigt ist, da  die Erzieherin sie nicht zu mögen scheint, weil sie  sich immer wieder schrittweise von ihr entfernt. Eine zentrale Botschaft des Workshops war es, die eigene Normalität zu hinterfragen und  zu zeigen, wie wichtig es ist, miteinander in Dialog zu treten, um solche Missverständnisse aufzuklären.

Die  Referentin, wie auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops nannten viele Beispiele aus der Praxis und es kam zu einem regen Austausch über die eigenen Erfahrungen. Letztlich wurde  bei der Veranstaltung deutlich, dass bei den KiTa-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum einen eine große Unsicherheit und der Wunsch nach Unterstützung durch den jeweiligen Träger besteht, zum anderen zeigten sie eine große  Offenheit und viel Engagement.

Workshop Sybille Fischer

 

Die PowerPointPräsentation wird in Kürze hier für Sie bereit gestellt.