Kultursensibler Umgang mit Familien

Kultursensibler Umgang mit Familien

In den letzten Jahren ist unsere Gesellschaft vor viele neue Herausforderungen gestellt worden. Migrations- und Globalisierungsprozesse spielen dabei eine große, vor allem medial sehr präsente, Rolle. Wenn sich die Gesellschaft verändert, wirkt sich das auch auf den pädagogischen Kontext aus. Die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen finden sich wieder im Praxisfeld Kindergarten, dem mit dem Auftrag der Bewältigung deren eine große Verantwortung aufgetragen wird. Diese Herausforderungen verdeutlichen den stetigen Wandel im Anforderungsprofil an Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen, dem sie meist nur durch Fort- und Weiterbildungen gerecht werden können. Ständig ändern sich dementsprechend auch die Fragen, Inhalte, das Klientel und damit auch die Bildungsziele im Praxisfeld Kindergarten.

Viele Männer, Frauen und Kinder kamen und werden zu uns kommen, die ihre Heimat aus verschiedensten Gründen verlassen mussten. Das ist im pädagogischen Alltag ebenfalls spürbar. Hier treffen Kinder und ihre Eltern verschiedenster kultureller Herkunft aufeinander. Es werden unbekannte Sprachen gesprochen und auch Erwartungen, Haltungen und Normalitäten können fremd und ungewohnt erscheinen. Diese neue Situation kann sehr herausfordernd sein, sowohl für die PädagogInnen, als auch die Familien. Die verschiedenen kulturellen, sprachlichen und/oder religiösen Hintergründe können im Alltag zu Missverständnissen, Konflikten und auch Intoleranz führen. Unzureichendes Wissen über Diversität, Differenzen und Gemeinsamkeiten der Menschen sind oft Grund dafür, dass sich Probleme oder Unverständnis entwickeln. Ein Mangel an Information erschwert es zudem auf die neue Situation adäquat einzugehen und sich auf diese vorzubereiten.

Multilingualität sowie Transkulturalität wird für die heutige Generation von Kindern höchstwahrscheinlich zur Normalität werden. Die Ausbildung der heute in der Praxis tätigen PädagogInnen war jedoch noch vorwiegend monolingual und monokulturell angelegt. Sie müssen sich nun in einer multilingualen und multikulturellen Realität zurechtfinden, in der interkulturelle Kompetenz immer wichtiger, und sogar oft vorausgesetzt wird. Es wird erwartet, dass die Kinder im Kindergarten auf ein Leben in (kultureller) Pluralität und Diversität vorbereitet werden.

Politische Entscheidungen und Vorgaben bilden dabei die Rahmenbedingungen, doch letztlich liegt die Entscheidung, welche Haltung eine pädagogische Fachkraft gegenüber seiner/ ihrer Tätigkeit und vor allem dem Klientel einnimmt, bei dem/ der PädagogIn selbst. Diese Tatsache hat Auswirkungen auf die Qualität pädagogischer Leistungen. Schlechte Rahmenbedingungen können trotzdem zu optimalen pädagogischen Ergebnissen führen und umgekehrt gewährleisten die besten politischen Rahmenbedingungen nicht zwangsläufig auch eine hohe pädagogische Qualität.

In der täglichen Praxis liegt es also an dem/ der PädagogIn selbst sich anderen, fremden Kultur anzunähern, ihnen Verständnis und vor allem Respekt und Akzeptanz entgegenbringen und damit die eigene kulturelle Kompetenz auszubauen und zu stärken um sie den Kindern weiterzugeben.  Er/ Sie ist gefordert eine kulturelle Sensibilität im Umgang und in der Interaktion mit den Kindern und den Eltern zu entwickeln, welche das Miteinander in der Institution nachhaltig prägt.

 

(Quelle bzw. Orientierung an: https://www.kindergartenpaed)