Familie als wichtigster Bildungsort

Familie als wichtigster Bildungsort

Bildung gilt als grundlegende Voraussetzung für individuelle Lebenschancen und bietet einen Zugang zur Gesellschaft. Bereits in der frühen Kindheit werden Grundsteine für gesellschaftliche Teilhabe und soziale Kompetenzen durch Bildung gelegt. In den vergangenen Jahren hat das politische Interesse vermehrt den Fokus auf die Bildungsprozesse (in der Elementarpädagogik) gesetzt. Dabei gilt es jedoch sich nicht lediglich auf die Erziehung, Bildung und Betreuung in öffentlichen Kindertageseinrichtungen zu konzentrieren. Es muss zudem auf die Unterstützung und Förderung der Bildungschancen in den Familien geachtet werden (BMFSFJ, 2016).

Für jedes Kind ist die Familie der erste und bedeutsamste Bezugspunkt. Es erfährt  in den allermeisten Fällen Unterstützung, Halt und Sicherheit. Es kann sich ausprobieren, lernt den sozialen Umgang. „Familien beeinflussen so – oft sogar unbewusst – die fachlichen, sozialen und emotionalen Kompetenzen ihrer Kinder.“ (Funcke & Menne, o.A.)

Der familiäre Kontext bietet zudem für Kinder eine unvergleichbare Vorbildfunktion. Insbesondere die Eltern sind als unmittelbare Bezugspersonen von enormer Bedeutung im Bildungsprozess ihrer Kinder. Das individuelle Handeln der Familie hat einen besonders hohen Stellenwert  für die eigene Wahrnehmung, das Selbstvertrauen sowie die Motivation der Kinder. Die Familie übernimmt hinsichtlich der kindlichen Bildungsprozesse unterschiedliche Aufgaben. Eltern sind beispielsweise die wichtigsten Interaktions- und Beziehungspartner. Durch dieses Verhältnis zu ihren Eltern werden Kinder auf soziale Beziehungen und eine gesellschaftliche Teilhabe vorbereitet (vgl. BMFSFJ, 2016). Darüber hinaus schaffen Eltern durch ihren individuellen Erziehungsstil, sowie das Arrangieren verschiedener Lern- und Bildungsfelder, Chancen zur Kompetenzentwicklung der Kinder (vgl. ebd.). Des Weiteren sind es die Eltern, die sich um den Besuch einer Kindertageseinrichtung, die Nutzung außerfamiliärer Aktivitäten am Nachmittag und individuelle Kontakte mit Gleichaltrigen sorgen. All jene Faktoren beeinflussen die Bildungsstrukturen, die elementare Grundlagen für den weiteren Bildungsverlauf ebnen. Langfriste und nachhaltige Veränderungen für die Bildung und Entwicklung von Kindern können demzufolge am ehesten zusammen mit der Familie erwirkt werden.

Das belegt auch die internationale Bildungsforschung. Die Erfolge von bildungspolitischen Maßnahmen waren dort am größten, wo Bildungsinstitutionen Eltern als aktive Bildungs- und Erziehungspartner integriert haben und ihnen passgenaue Unterstützung anbieten konnten (NICHD, 2011).

Zusammenfassend sollte daher Familie stets im engen Zusammenspiel mit Bildung gesehen und wahrgenommen werden. Die Bedeutung von Bildung, die Kinder in der frühen Kindheit durch ihr familiäres Umfeld mit auf den Weg gebracht bekommen, ist für alle weiteren Bildungs- und Entwicklungswege der Heranwachsenden elementar. Die Familie hilft dabei, die Kinder auf ihren Wegen zu unterstützen.

 

 

 

Bundesministreium für Familie, Senioren, Frauen & Jugend (BMFSFJ) (2016). Familie und frühe Bildung. Berlin:Bundesregierung.

Funcke, A. & Menne, S. (o.A.).  Familie als Bildungsort stärken – Familienleben ermöglichen.Bertelsmannstiftung.

National Institute of Child Health and Human Development (NICHD) (2011). The NICHD Study of

Early Child Care and Youth Development. Findings for Children up to Age 4 ½ Years. 2006. OECD. Doing Better for Families. Paris: OECD Publishing.